Video-Interview mit Dr. Chaimowicz - Teil 2, 20.02.2015

Dr. Max Chaimowicz ist Facharzt für Orthopädie, mit dem Spezialgebiet der Rücken- und Schmerztherapie, sowie Experte für die Behandlung mit nicht-operativen Methoden, wie minimalinvasive Verfahren. Seine Behandlungen führt Dr. Chaimowicz in der Kursana Privatklinik in Wörgl durch.

Was versteht man unter der interventionellen Rückenschmerztherapie, die im Volksmund auch Infiltrieren genannt wird?

Infiltrieren bedeutet, dass ein Medikament an exakt jene Stelle des Körpers gebracht wird, an der die Schmerzen entstehen. Man geht also nicht, wie bei der Infusion oder bei der Verabreichung von Schmerztabletten, über den Umweg des Blutkreislaufes. Geht man diesen Umweg, kommt vielleicht ein Tausendstel der Wirkung an der Stelle an, welche das Medikament benötigt. Bei der Methode des Infiltrierens wird also der restliche Körper geschont und nur die schmerzende Stelle behandelt. Der Stoff, der beim Infiltrieren benutzt wird, ist ein dosiertes Kortison. Kortison ist ein körpereigener Stoff, den wir zum Überleben brauchen. Der schlechte Ruf, der sich mittlerweile verbreitet hat, kommt von Überdosierungen der letzten Jahre.
 

Wenn man länger als zwei bis drei Tage Schmerzen hat, sollte man gleich einen Arzt aufsuchen?

Wenn man Scherzen hat, die einige Tage nicht verschwinden, ein Schmerz der stark in das Bein zieht, das Bein kribbelt, oder Finger und Zehen einschlafen, dann sollte man nicht warten, sondern gleich zu einem Facharzt, in diesem Fall zu einem Orthopäden, gehen. Dieser wird sich die Schmerzursache genauer anschauen und dann weitere Behandlungsschritte einleiten. Bei leichten Schmerzen allerdings, können schon warme Bäder, Spaziergänge, oder Schwimmbadbesuche helfen. Eventuell kann man in diesem Fall auch ein niedrig dosiertes Schmerzmittel, wie zum Beispiel Ibuprofen 400, einnehmen. Wichtig ist aber, dass der Schmerz vergeht. Ist dies nicht der Fall, so kann es zu einer Chronifizierung kommen, bei welcher eine Vergesellschaftung von Psyche und Schmerz entsteht. Dieser Gesamtzustand ist dann meist schwer zu behandeln und dies sollte nach Möglichkeit verhindert werden.
 

Vielen Dank für das Gespräch!

 

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